Technikrestaurierung Berlin

Kran am Serrahn – Elektrokran von 1901

Kran am Serrahn – Restaurierung eines frühen Elektrokrans von 1901 in Hamburg-Bergedorf

Pressebeiträge – Zeitung

  • Bille Wochenblatt, „Frischzellenkur für ein Industriedenkmal“, 23.07.2022
  • Hamburger Morgenpost, „Endlich! Kran-Restaurierung in der Serrahnstraße in Bergedorf beginnt“, 22.07.2022
  • Bergedorfer Zeitung, „Serrahn-Kran: Experte deckt historischen Irrtum auf„, 06.08.2022

Das Objekt
Der Kran am Serrahn in Hamburg-Bergedorf gehört zu den ältesten erhaltenen Elektrokranen: Baujahr 1901. Obwohl er in Hamburg aufgestellt wurde, stammt er nicht von der Hamburger Maschinenfabrik Nagel & Kaemp (später Kampnagel), sondern von der Düsseldorfer Kranbaugesellschaft Liebe-Harkort m.b.H.

Die Maßnahmen
In enger Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt Hamburg konnte der Kran zumindest im Innenraum authentisch erhalten, d.h. transparent konserviert werden. Eine transparente Beschichtung der Außenhaut wurde auf Grund des schlechten Zustands der Altbeschichtungen im Rahmen angeregter Diskussionen ausgeschlossen. Der Farbton der pigmentierten Beschichtung wurde anhand detaillierter, naturwissenschaftlicher Untersuchungen festgelegt: an gesamt 5 Farbproben von verschiedenen Bauteilen wurden röntgen- und infrarotspektroskopische Analysen durchgeführt sowie lichtmikroskopische Aufnahmen erstellt. Anhand dessen konnte der erste nutzungszeitliche Anstrich hinsichtlich Bindemittel und Pigmentierung identifiziert werden.
Neben den Beschichtungsarbeiten gab es weitere Maßnahmen: Der Auslegerkasten wurde ausgeräumt. Ansammlungen von Nistmaterial und Taubenkot hatten zu intensiven Korrosionsprozessen innerhalb des Auslegerhalses geführt. Durchrostungen, insbesondere am Dachkragen, wurden geschlossen und als restauratorischer Eingriff kenntlich gemacht – der Quellenwert des Objekts ist damit nicht beeinträchtigt, da die Hinzufügungen deutlich zuzuordnen sind. Der Auslegerbaum wurde taubensicher gestaltet und der Wellblechmantel des Kranführerhauses wurde mit einem Anti-Graffiti-Schutz versehen.

Ausführende Personen
Auftraggeber war das Bezirksamt Hamburg-Bergedorf. Auftragnehmer*innen in diesem Projekt waren Eva Wentland (Restauratorin M.A. für technisches Kulturgut und moderne Materialien, Technikrestaurierung Berlin) und Hans-Jürgen Weber (Maschinist und Experte für historische Technik, Seilbaggerarbeiten). Der Ausführungszeitraum lag im Sommer 2022.