Die Holzhafenkrane – Restaurierung eines Kranpaares in Hamburg-Altona
Im Holzhafen Hamburg-Altona sind unsere Arbeiten an den letzten beiden erhaltenen Vorkriegskranen der Firma Kampnagel, Bj. 1939, Tragkraft 3t, seit November 2021 abgeschlossen. Sie gehören zur Sammlung des Hafenmuseums Hamburg, dessen Leiter Carsten Jordan in diesem Restaurierungsprojekt die Bauherrenrolle inne hatte.
Die Arbeiten liefen im Zusammenspiel des Netzwerks InduKon – nähere Informationen und Eindrücke zu dem Projekt finden Sie hier.
Pressebeiträge – Zeitung
- Hamburger Abendblatt, 22.07.2021, Artikel von Friederike Ulrich: Die „Kranjuwelen“ aus dem Holzhafen werden restauriert
- Hamburger Abendblatt, 26.11.2021: Restaurierung der Krane im Holzhafen beendet
Pressebeiträge – Radio
- Hamburger Hafenkonzert – Hafenreport, Sonntag, 30. Mai 2021, 06:00 bis 08:00 Uhr, NDR 90,3
Pressebeiträge – Fernsehen
- NDR Hamburg Journal, 14.08.2021, „Kampnagel-Kräne: Neuer Glanz für alten Rost“
- NDR Hamburg Journal, 27.05.2021, 19:30 Uhr, „Hamburg Wetter“
© Stephanie Haack, Umsetzung des Holzhafen Krans Nr. 2 mit Hilfe von Schwimmkran HHLA 3 im April 2021
Die Objekte
Die beiden Roll-, Wipp- Drehkrane, bzw. Kurvenlenker, sind wichtige Sachzeugnisse des Hamburger Hafens, dessen historische Dimension in Anbetracht der wachsenden Containerterminals und der entsprechend nahezu abgeschlossenen Verdrängung historischer Hafenanlagen nur schwer zu greifen ist.
Die sog. Kurvenlenkerkrane der Firma Kampnagel begründeten in der Vorkriegszeit Hamburgs Ruf als „schneller Hafen“. Sie waren im Rahmen der zur Verfügung stehenden Technik leicht, flink und wendig.
Die Maßnahmen
Im Rahmen der Konservierungsmaßnahmen wurde zwei hauptsächlichen Konzeptlinien gefolgt.
Einerseits die Konservierung im Innenraum: Hier wurden Spuren der Vernachlässigung und des Verfalls soweit möglich zurückgenommen. Ziel war ein gepflegtes, authentisches Erscheinungsbild, dessen bestechende Ausstrahlung den Betrachter direkt in die Vergangenheit versetzt. Dafür wurden die Metall- und Holzoberflächen gereinigt und konserviert, lose Lackschollen wurden gefestigt und Funde gesichert – so z.B. eine Garnitur Schnapsgläser, Coladosen oder Lederschuhe und Schuhputzzeug.
Bei der Konservierung im Außenbereich war eine Neulackierung klar gefordert. Die Überschichtung historischer Stahlkonstruktionen stellt immer eine Herausforderung dar, da genietete Bauteile Überlappstöße aufweisen, deren Spalte durch Aufsaugen und Speicherung von Wasser als Korrosionsherde wirken. Daher arbeiten wir mit einem System aus Dewatering Fluid und stark kriechfähigem, vernetzendem Öl mit dem wir fest haftende Korrosionsprodukte und insbesondere konstruktive Spalte aufsättigen und konservieren. Aufbauend auf dieser Korrosionsschutzgrundlage haben wir eine Korrosionsschutzbeschichtung in Anlehnung an die DIN 12944 appliziert.
Um einen dauerhaften Korrosionsschutz zu gewährleisten, mussten auch kritische Eingriffe in die Originalsubstanz vorgenommen werden. So wurde bspw. die stark korrodierte Blechverkleidung der Oberwagen zum Teil auf 30cm Höhe geöffnet um die dahinterliegende, statisch wichtige Stahlfachwerkkonstruktion zu inspizieren, zu konservieren und ihre Tragfähigkeit zu erhalten.
Ausführende Personen
Auftragnehmer*innen in diesem Projekt waren Eva Wentland (Projektleitung), Ronny Jaßmann und Hans-Jürgen Weber. Federführend wirkten auch die Restaurator*innen Jakob Daume und Katrin Kaminski mit. Zusätzlich unterstützten uns Stephanie Haack sowie Jelle Landt, Hannah Buchholz, Charlotte Klahold, Nadja Kratuschik und andere. Die beiden Spenglergesell*innen Andi Bollet und Akela Gall führten die Arbeiten an den Zinkblechdächern aus.